Die Geschichte des Badminton

Das beliebte Federballspiel wird oft als eine Erfindung aus England bezeichnet. In Wahrheit stammt aber nur der Name aus England. Im Jahre 1872 brachten Offiziere das indische Poona Spiel aus den Kolonien mit und stellten es auf dem Landsitz des Duke of Beaufort vor. Der Name des Landsitz, Badminton House, gilt seitdem als Bezeichnung für die Sportart.

Aber selbst die Inder gelten nicht als Erfinder des heutigen Federballspiel, auch wenn Höhlenzeichnungen aus diesem Land schon erste Formen dieser Sportart zeigen. Bei den Inkas und den Azteken wurde schon vor langer Zeit ein ähnliches Spiel mit gefederten Bällen ausgetragen. im 16. Jahrhundert wurde auch ein ähnliches Federspiel die Lieblingsbeschäftigung des französischen Adels.

Trotzdem gilt England als Wiege des modernen Badmintonsports. Der erste Badmintonverband wurde dort schon 1839 gegründet und die ersten Landesmeisterschaften wurden Anfang des 19. Jahrhunderts ausgetragen. Genau wie im Tennissport die Austragungen in Wimbledon besonders angesehen sind, haben die All England Championships einen besonderen Stellenwert für die Badmintonsportler.

Während in England in den Anfangsjahren Kirchen als Austragungsort für Badminton Turniere benutzt wurden, breitete sich der Sport in Europa erst nach 1920 aus. Durch die Popularität des Federballspiels wurde 1934 die internationale Badminton Federation (IBF) gegründet, die auch heute als Dachverband für diesen Sport fungiert.

In Deutschland wurde 1902 als erster Club der Homburger Badmintonverein gegründet. Zu dieser Zeit gab es aber nicht genug Schläger und Bälle, was die Ausbreitung dieser Sportart in Deutschland verhinderte. Richtig populär wurde er erst ab 1950, so dass die ersten Landesmeisterschaften in Wiesbaden im Jahre 1953 stattfanden. Sie gelten als Wiege des deutschen Badmintonverbandes, der sich seitdem für die Interessen dieser Sportart einsetzt. Besonders hervorgetan hat sich in dieser Zeit der Haribo Besitzer Hans Riegel, der im gleichen Jahr die erste reine Badmintonhalle in Bonn eröffnete.

Während die Mitgliederzahlen der Vereine bis 1970 nur in geringem Maße stiegen, entbrannte in den darauf folgenden Jahren ein wahrer Boom in dieser Sportart. Es entstanden bis weit in die Achtzigerjahre viele neue Hallen, in denen der Sport ausgeübt werden konnte. Badminton wurde in dieser Zeit auch in den allgemeinen Schulsport aufgenommen.

Der Badmintonsport gilt heutzutage als einer der anspruchsvollsten Sportarten. Die Spieler müssen über eine große Kondition verfügen und über sehr schnelle Reaktionszeiten verfügen. Durch die Sprünge, die die Spieler an dem Netz vollführen müssen, ist eine exzellente Sprungkraft erforderlich. Da die Geschwindigkeit der Bälle ausschlaggebend in einem Wettkampf ist, müssen die Sportler über einen sehr kräftigen Schlagarm verfügen. Badminton ist einer der schnellsten Sportarten, der aber auch sehr große Ansprüche an die taktischen Fähigkeiten eines Sportlers stellt.

Der internationale Badmintonverband kämpfte jahrelang um die Anerkennung der Sportart, damit sie auch bei den Olympischen Spielen zugelassen werden konnte. Sie bekamen 1972 die Möglichkeit diesen Sport bei den Olympischen Spielen in München vorzustellen, aber erst 1992 wurde Badminton auch offiziell als Sportart bei den Olympischen Spizwei Burgelen zugelassen. Dies konnte nur erreicht werden, weil die Wettbewerbe immer sehr gut besucht waren. So wurde dann auch noch die fünfte Disziplin, das gemischte Doppel, 1996 in Atlanta als olympische Disziplin zugelassen.

Die 1934 gegründete internationale Badminton Federation wurde 2016 umbenannt. Die Badminton World Federation vertritt aktuell 156 Nationen und mehr als 15 Millionen Spieler weltweit. Die internationalen Weltmeisterschaften werden heutzutage in zwölf Turnieren ausgetragen. Die Veranstalter müssen dafür mindestens ein Preisgeld von 200.000 $ auszahlen. Die Weltmeister in verschiedenen Gruppen werden jedes Jahr neu ermittelt. In Deutschland gelten die German Open als wichtigster Badminton Wettbewerb.