Die Geschichte des Basketballs

Bei vielen Sportarten ist es nicht möglich, die Geschichte genau zu rekonstruieren. Sie haben sich in den letzten Jahrhunderten aus Bräuchen und landestypischen Sitten gebildet. Bei dem Basketball ist es ganz anders!

Der Pädagoge James Naismith versuchte eine Sportart zu entwickeln, die auf mehreren Ebenen stattfindet und geringes Verletzungspotenzial aufweist. Die klassischen amerikanischen Sportarten waren ihm zu brutal. Um die 18 Studenten seiner Klasse auch im Winter in Kanada trainieren zu können, entwickelte er im Jahre 1891 das Basketballspiel. Der Hausmeister der Schule half ihm dabei, Obstkörbe an den Emporen in der Sporthalle zu montieren.

Sie befestigten die Körbe eher zufällig auf einer Höhe von 3,05 Meter, die heute noch für alle Basketballkörbe gültig ist. Erst 15 Jahre später wurden die Körbe durch Netze ersetzt, weil es zu lästig war, die Bälle immer wieder mit einem Stock aus dem Korb zu holen. Die Platte hinter den Körben wurde später montiert, da Zuschauer die Treffer manipulieren konnten.

Das erste offizielle Spiel wurde 1892 ausgetragen. Obwohl bei den ersten Spielen noch sehr wenige Treffer erzielt wurden, setzte das Spiel sich schnell in Kanada und später auch in den Vereinigten Staaten durch. Ganz im Gegensatz zum Fußball führte die Schule schon in den ersten Jahren eine Frauenmannschaft ein.

Die ersten Spiele wurden noch mit 13 Grundregeln gespielt, bei denen Naismith ein technischer Fehler unterlief. Er hatte vergessen, eine Regel für den Fall einzuführen, dass der Ball aus dem Spielfeld geriet. Der Spieler, der den Ball als erstes wieder in Besitz nahm, konnte ihn auch wieder einwerfen. Deswegen sprangen die Spieler oftmals in die Zuschauermengen und konnten sie verletzen. Später wurden dann um die Spielfelder Drahtzäune gezogen, die aber zu vielen Schnittwunden führten, so dass die Spielflächen oft mit Blutflecken übersät waren.

In den Vereinigten Staaten bildeten sich in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts einige der berühmtesten Vereine. Sie bekamen 1904 die Möglichkeit, das Basketballspiel bei den Olympischen Spielen vorzustellen. Es dauerte aber noch bis 1936, bis Basketball als olympischer Wettkampf zugelassen wurde.

Den schnellen Aufschwung hat diese Sportart in den Vereinigten Staaten besonders der Begeisterung der Schüler und Studenten zu verdanken. Die Universitäten hatten die Möglichkeit gegeneinander anzutreten, ohne dass klimatische Umstände problematisch werden konnten. Das erste Spiel zwischen zwei Universitäten fand 1893 in Pennsylvania statt. Für die Studenten war diese Sportart ideal, um ihre sportlichen Leistungen miteinander vergleichen zu können, ohne sich gegenseitig zu verletzen. In den Jahren zwischen 1906 und 1939 entstanden mehrere Verbände und Wettbewerbe, die den Basketballsport in den Vereinigten Staaten sehr populär machten.

In anderen Ländern konnte sich Basketball nicht so schnell etablieren, bis 1930 auch Profisportler bei den Olympischen Spielen zugelassen worden. Das amerikanische Team beherrscht seitdem mit dem “Dream Team” diesen Wettbewerb.

In den Vereinigten Staaten wurde 1925 der erste Dachverband für das Basketballspiel gegründet. Die American Basketball League war für die Regulierung der Regel verantwortlich und verbot sofort die Metallzäune und regulierte die Bretter hinter den Körben. 1946 wurde dann die NBA gegründet, die National Basketball Association, die seitdem die wichtigsten Turniere in den USA veranstaltet.

In Deutschland wurde erst 1935 der erste Basketballverein in Bad Kreuznach gegründet. Bei der ersten Teilnahme eines deutschen Basketballteams an den Olympischen Spielen 1936 verloren die Deutschen die ersten drei Spiele. Von 1936 bis 1942 nahm die deutsche Basketball Nationalmannschaft an insgesamt 19 Länderspielen teil, konnte aber nur viermal gewinnen. Erst 1966 konnte eine Basketballliga in der Bundesrepublik Deutschland aufgestellt werden.